#109 – Monatsplanung ohne Druck: So gibst du deinem Alltag Richtung – die zu dir passt

Monatsanfang. Viele denken: „Ich müsste mal planen.“ Und dann passiert: nichts. Oder es entsteht ein riesiger Zettel voller Absichten – der nach zwei Wochen nur noch Schuldgefühle auslöst. Es geht auch anders: Monatsplanung als sanfter Rahmen, der Orientierung gibt, ohne dich zu überfrachten.

In diesem Artikel bekommst du ein leichtes 30-Minuten-Setup, mit dem du deinen Monat bewusst ausrichtest – realistisch, flexibel und wirksam.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Warum Monatsplanungen häufig scheitern

1) Zu voll

30 Tage klingen nach viel. Realistisch bleiben – Urlaub, Meetings, Familienfeste, Krankheiten, „Leben“. Aus 30 werden schnell 18–20 Arbeitstage (oder weniger). Eine überfüllte Monatsliste führt zu Dauerumschichten – und Frust.

2) Zu vage

„Mehr bewegen“, „zufriedener sein“, „mehr Umsatz“. Woran erkennst du am Monatsende, dass es geklappt hat? Ohne konkrete Formulierung und Mini-Schritte verpufft die Absicht im Alltag.

Merksatz: Monatsplanung ist kein Neujahrsvorsatz für 30 Tage. Sie ist ein Leuchtturm – Orientierung, wenn die Wellen hochgehen.

Was eine gute Monatsplanung ausmacht

  • Fokus statt Masse: Ein Fokusprojekt für den Monat (beruflich oder privat).
  • Klarheit statt Wunschliste: Konkrete Teilschritte („Legosteine“) von 10–30 Minuten.
  • Realismus statt Hoffnung: Zeitblöcke finden und blocken – plus Puffer & Pausen.
  • Gerüst statt Zwang: Flexibel verlegen können, ohne den Plan zu sprengen.
  • Energie beachten: Rituale & Auszeiten einplanen, damit du durchhältst.

Die drei Leitfragen deiner Monatsplanung

  1. Was ist mein Fokusprojekt in diesem Monat?

    Genau eins. Beispiel: „Workshop-Landingpage fertigstellen (Copy, FAQ, Opt-in).“ Oder privat: „Schlaf verbessern (Licht, feste Bettzeiten, Abendroutine).“

  2. Was lasse ich bewusst ruhen?

    Nicht jede Baustelle verdient im Moment deine Energie. Parkliste statt schlechtes Gewissen.

  3. Was brauche ich, um mich gut zu fühlen?

    Ein Ritual/eine Auszeit, die dich trägt: z. B. ein freier Freitagvormittag, Spaziergänge, Yoga, „Technik-frei am Sonntag“.

Vom Fokus zum Tun: das Legostein-Prinzip

Ein Fokusprojekt wie „Buch schreiben“ ist als To-do nutzlos. Du brauchst kleine, sichtbare Schritte:

  • Thema schärfen & Arbeitstitel festlegen
  • Inhaltsverzeichnis skizzieren
  • 3 Quellen recherchieren
  • 2×45 Min Schreibblock „Kapitel 1, Abschnitt A“
  • 15 Min Nacharbeit: nächsten Legostein definieren

Regel: Der „nächste Schritt“ muss so klein sein, dass du spontan starten könntest – eben wie ein Legostein.

Das 30-Minuten-Setup für deinen Monat

Minute 0–8: Rückblick & Erkenntnisse

  • Was lief letzten Monat gut?
  • Was hat genervt/war zu viel?
  • Was nehme ich mit, was lasse ich hier?

Output: 3 Stichpunkte „Behalten“, 3 Stichpunkte „Weglassen“.

Minute 8–15: Ausrichtung

  • Fokusprojekt wählen (1 Satz, konkret + ggf. Termin/Deadline).
  • 1–2 persönliche Elemente (Mini-Projekte/Rituale).
  • Ressourcen checken: feste Termine, Urlaube, Spitzen.

Output: 1 Fokusprojekt, 1–2 persönliche Elemente, Rahmenbedingungen.

Minute 15–27: Realistisch blocken

  • Fokusprojekt in Legosteine (10–30 Min) brechen.
  • Pro Woche 1–2 Schritte einplanen.
  • Zeit finden: 3–5 Focus-Blöcke/Woche (45–90 Min) passend zu deiner Energie.
  • Puffer + Pausen: pro Woche 20–30 % Puffer einrechnen; 5–10 Min Übergänge.

Output: Kalender mit Focus-Blöcken, erste Legosteine zugewiesen.

Minute 27–30: Energie & Schutz

  • Eine Auszeit/Belohnung im Monat fixieren (Datum/Uhrzeit).
  • Schutzmaßnahmen: „Nicht stören“ in Fokus-Blöcken, klare Reaktionsfenster (z. B. E-Mails 11–12 & 15–16 Uhr).

Output: Ein tragfähiger, leichter Monatsrahmen.

So bleibt dein Plan flexibel

Dein Monat ist dynamisch. Wenn etwas dazwischenkommt, verschiebst du den Block, nicht den Monat:

  1. Block fällt aus? Sofort Ersatzslot im Kalender suchen (gleiche Woche bevorzugt).
  2. Zu groß geplant? Legostein halbieren (von 45 auf 20 Min & Rest notieren).
  3. Zu viel im Kopf? Parkliste aktualisieren – raus aus dem Kopf, rein ins System.

Flexibilität ist Selbstführung, kein Mangel an Disziplin.

Beispiele: beruflich & privat

Beruflich – „Landingpage fertig“

  • Woche 1: Zielgruppe & Nutzen schärfen (30 Min), Struktur & Wireframe (45 Min)
  • Woche 2: Headline/Unterzeilen schreiben (45 Min), CTA/Opt-in (30 Min)
  • Woche 3: FAQ entwerfen (30 Min), Social-Proof sammeln (30 Min)
  • Woche 4: Review, Feinschliff, Technik-Check (60 Min)

Privat – „Schlaf verbessern“

  • Woche 1: Abendroutine definieren, Bildschirme 60 Min vorher aus (20 Min)
  • Woche 2: Licht: warmes Licht, Abendspaziergang (30 Min)
  • Woche 3: Schlafzimmer „schlaffreundlich“ (30 Min)
  • Woche 4: Review & Anpassung (20 Min)

Typische Stolpersteine – und wie du sie umgehst

  • „Ich will aber fünf große Projekte.“

    Nimm eins als Fokus, max. ein Mini-Projekt privat. Sonst verwässerst du beides.

  • „Ich finde keine Zeit.“

    Zeit wird genommen, nicht gefunden. Streiche/verschiebe, delegiere, reduziere Meetings. Blocke zuerst das Wichtige.

  • „Ich verliere nach Woche 1 die Lust.“

    Plane in Woche 2 bewusst eine Energie-Insel (z. B. halber Tag raus). Fortschritts-Belohnung wirkt.

Mini-Tools für den Alltag

  • 1-Satz-Start: „Erfolg dieses Blocks = [konkreter Output]. Nächster Legostein: [x].“
  • 3-Atem-Übergang: 4 Takte ein, 6 Takte aus – dreimal.
  • Tages-Schluss-Notiz: „Morgen starte ich mit … [Legostein].“

Fazit

Monatsplanung ohne Druck funktioniert, wenn du Fokus wählst, in kleinen Schritten denkst und realistisch blockst – mit Puffer, Pausen und Flexibilität. Dein Plan ist kein Korsett, sondern ein Leuchtturm: Er zeigt die Richtung, während du die Reise gestaltest.

Leitsatz: Plane leicht, handle klein, bleib beweglich.