#119 – Warum dein Tag dich überrollt – und wie du das Ruder zurückbekommst

Worum es wirklich geht

Es gibt diese Tage, an denen man aufwacht und schon mitten im Film ist: Der Kopf läuft wie ein Liveticker, das Nervensystem ist auf Alarm, und noch vor dem ersten Schluck Kaffee beantworten wir Mails, checken Nachrichten oder springen in Termine. Abends ist man leer – und kann trotzdem kaum benennen, was man eigentlich geschafft hat.

Das ist weniger ein Willenskraft-Problem als ein System-Problem: Wir starten reaktiv in den Tag und verlieren damit Klarheit, Priorität und Richtung. Gute Nachricht: Das lässt sich schnell ändern – mit kleinen, gezielten Ankern.

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Warum dich dein Tag überrollt

1) Reaktiv statt aktiv

Push-Notifications, E-Mails, Messenger, Social-Scroll – du beginnst im Empfangsmodus. Damit übergibst du anderen die Steuerung: Ihre To-dos landen auf deiner Liste.

2) Keine inneren Anker

Ohne klare Ausrichtung gibt es keinen Kompass. Dann entscheiden die lautesten Reize, nicht deine wichtigsten Ziele.

3) Dauer-Stakkato statt Klarheit

Reiz → Reaktion → nächster Reiz. Das kostet unendlich Energie, ohne Fortschritt zu erzeugen. Die Überforderung entsteht nicht durch „schwere Aufgaben“, sondern durch fehlende Struktur.

Die drei Bausteine, die den Unterschied machen

A) Klare innere Ausrichtung

Frage dich jeden Morgen: Was zählt heute wirklich – und was nicht? Das ist dein Kompass.

B) Fokuspunkte für den Tag (Top-3)

Maximal drei realistische Aufgaben/Schwerpunkte. Alles andere ist optional – oder bewusst später.

C) Mini-Check-in & Check-out

Kurzer Morgen-Check-in (2 Min.) und Abend-Check-out (2–5 Min.). So bleibst du bei dir, lernst täglich – und fängst den nächsten Tag klar an.

Soforthilfe: 7 einfache Schritte für Tage, die drohen zu kippen

1) Mini-Reset am Morgen (3 Minuten)

Ohne Handy, ohne Mails. Setz dich hin, atme ruhig und beantworte drei Fragen:

  • Wie geht es mir heute? (ehrlich)
  • Was ist mein One Thing / meine Top-3?
  • Worauf achte ich heute, damit es mir gut geht? (z. B. Pause, Wasser, Bewegung)

Wirkung: Orientierung trotz Außenlärm.

2) Tagesanker setzen

Wähle ein Fokuswort (z. B. „Klarheit“, „Ruhe“, „Präsenz“). Schreib es auf einen Post-it am Monitor oder als Handy-Reminder (2–3×/Tag).

Wirkung: Du holst dich aus dem Autopilot zurück.

3) Realistische Top-3 definieren

Formuliere konkret („Entwurf Folie 1–10“, nicht „Präsi vorbereiten“). Lieber 1–2 gute Schritte als 7 Phantom-To-dos.

Wirkung: Sichtbarer Fortschritt statt mentaler Overload.

4) Reizreduktion in Blöcken

45–60 Min. Fokusblock: Flugmodus, Messenger & Mail zu, Kalender auf „beschäftigt“. Danach 5–10 Min. Puffer.

Wirkung: Du arbeitest proaktiv und bleibst erreichbar – nur nicht durchgehend.

5) Mikro-Pausen einbauen

Alle 90–120 Min.: aufstehen, Schultern kreisen, Wasser, 3 tiefe Atemzüge.

Wirkung: Nervensystem reguliert, Konzentration zurück.

6) Entscheidungs-Satz für „Fremdto-dos“

Wenn Anfragen reinkommen:

  • Gern. Heute schaffe ich X, den Rest morgen 10:00. Passt das?
  • Ich habe ein Fokusfenster. Geht es um A oder B?“ (klärt Priorität)

Wirkung: Du bleibst hilfsbereit – ohne dein Steuer abzugeben.

7) Abend-Ritual (5 Minuten)

Drei Zeilen reichen:

  • Das war heute gut: …
  • Habe ich auf meinen Fokus geachtet? …
  • Eine Anpassung für morgen: …

Optional: Kurzer „Weg-nach-hause-Anker“ (Spaziergang, Musik, Tee), damit Kopf & Körper runterfahren.

Wirkung: Tag abschließen, lernen, besser starten.

Wie du Reaktivität im Keim erstickst

Vor dem ersten Bildschirmkontakt

Einmal bewusst atmen (3 tiefe Atemzüge) + eine Intention („Heute arbeite ich Schritt für Schritt“). Das dauert 30 Sekunden und verändert den Ton deines Tages.

Mail- und Messenger-Fenster

Arbeite in Fenstern (z. B. 11:30 & 15:30 je 20 Min.). Wenn du ständig „nur kurz schaust“, arbeitest du permanent im Streumodus.

Kalender als Schutzraum

Blocke Fokuszeiten wie Termine – mit dir selbst. Wer alles offen lässt, bekommt es gefüllt – von anderen.

Beispiel: Ein Tag, der dich sonst überrollt hätte

  • 08:10 Mini-Reset (3 Min.): „One Thing: Folienentwurf 1–10. Fokuswort: Klarheit.“
  • 08:15–09:00 Fokusblock (Mail zu, Handy leise) → Folien 1–6
  • 09:00 Mikro-Pause, Wasser, 3 Atemzüge
  • 09:05–09:45 Fokusblock → Folien 7–10
  • 10:00 Termine/Besprechung
  • 11:30 Mail-Fenster (20 Min.) → Antworten bündeln
  • 15:30 Messenger-Fenster (15 Min.)
  • 17:10 Abend-Check-out (5 Min.) → „Gut: Folien fertig. Morgen: Feinschliff + Abstimmung.“

Nicht perfekt, aber geführt. Das ist der Unterschied.

Ein Wort zu Perfektionismus

Perfektion ist ein wunderbarer Aufschubmechanismus. Entscheidend sind kleine, saubere Schritte. 70 % fertig ist oft funktionsfähig – und bringt dich voran. Frage dich: „Was ist heute genug?“

Reflexionsfrage (für heute)

Was würde sich verändern, wenn du heute nur einen einzigen Moment innehältst und dich fragst: Was ist jetzt wirklich dran?

Schreib die Antwort auf. Und handle danach.

Einladung: 0-€-Workshop „Wochenrahmen“

Im 0€ Workshop bauen wir gemeinsam deinen Wochenrahmen: ein Struktur-Gerüst, in das deine Fokuszeiten, Termine, Erholung und Entwicklung realistisch passen. Inkl. Aufzeichnung (3 Tage). Anmeldung direkt HIER.

Wenn dich das Thema „überrollte Tage“ regelmäßig erwischt, buche doch ein kostenfreies Klarheitsgespräch – wir schauen gemeinsam von oben auf deinen Alltag und richten dein System auf dich aus. HIER kannst Du Deinen persönlichen Termin reservieren.